Eine Nummer kleiner gefällig? Kleiner Köder großer Strom!

Normalerweise fische ich und auch fast alle anderen Raubfischangler bei uns in der Tideelbe immer relativ gleich.Starke Jigrute, an die Strömung angepasste Bleiköpfe von 12 bis 25 Gramm und dann wird gefaulenzt, bis die Zander gefunden sind.
Aber da muss es doch auch andere Fische geben? Warum fange ich selten einen Barsch oder Aland oder sonst etwas aus der großen Fischvielfalt der Elbe?  Zeit für ein Experiment: Trotz brutaler Strömung wollte ich versuchen, ob es möglich ist, mit der Ultralight Rute und ganz kleinen Jigs den Grund nach sonstigen Fischen abzusuchen.

Auf geht´s: Der Weg über die langen Buhnen der Tideelbe ist lang und etwas beschwerlich, an der Spitze lauern jedoch diverse Fischarten von Aal bis Zander.

Die Schweren Gerten bleiben heute zu Hause - 2-5 Gramm ist das Wurfgewicht der Ultraleichten, dreiteiligen Rute.

Hier übrigens ein sehr gutes, jedoch günstiges No-Name Modell von Aliexpress um die 40,- EUR.

Eine 1000er Daiwa Ninja mit einer 0,06er Geflochtenen bildet das Perfekte Pendant zum leichten Stock.

Rumms! Was für ein Fight! Der kleine Gummifisch wurde nahe der Strömungskante gejiggt - völlig überbleit mit 12 Gramm war es gerade so möglich. Beim Rausheben kam aus dem absoluten Nichts (!) dieser Rapfentorpedo und nahm das Ding volley!

Direkt im Hauptstrom dauerte es am feinen Gerät locker 10 Minuten, bis der Kescher eingesetzt und der Fisch sicher gelandet werden konnte. Was für ein Start!

Das Corpus Delicti: Der etwa 7 Zentimeter kurze Gummifisch (hier ein Suxxess-Modell von Fisherman´s Partner) am 12-Gramm-Kopf kam wohl einem kleinen Stint oder sonstigem Brutfisch sehr nahe. Die Rapfen pflücken sich die Schwarmfische direkt von den Steinen weg.

Tiefststand - absolutes Niedrigwasser. Um die Zeit brodelt es im Flachwasser, da kurzzeitig die Strömung fehlt. Die Elbe ist nun so flach, dass man teils die Rückenflossen der Fische aus dem Wasser ragen sieht. Eigentlich die beste halbe Stunde des Tages.

Oha! Eigentlich kein Räuber, aber dieser Brassen kam dem Jig etwas zu nahe. Aufgrund der breiten Fläche des Fisches natürlich der absolute Endgegner an der leichten Rute. Dank wieder einsetzender, starker Strömung ein Drill auf ,,Biegen und Brechen". Herrlich!

Man sieht also: Es geht auch mal auf die leichte Tour. Da der Winter nun kommt, verschieben wir die Wiederholung allerdings wohl auf nächstes Frühjahr. Wir wünschen euch bis dahin Tight Lines und viel Spaß auf der leichten Tour!