Neben einem kleinen aber sehr feinen Angelladen, betreibt er auch ein Guidingunternehmen in Plaue nahe der Stadt Brandenburg.
Grobes Gerät: Jerk- und Spinnruten jenseits der 100 Gramm Wurfgewicht, sowie Köder über 20 Zentimeter Länge sind Trumpf!
Drei Stunden Fahrt ab Hamburg lagen hinter uns, als wir im Schloss Plaue eincheckten. Für Schmales Geld bekamen wir dank Nebensaison gleich einen eigenen Gebäudetrakt mit direktem Havelblick zugewiesen. Die Havel ist ein riesiges, mit der Elbe verbundenes System mit Fluss- Kanal- und Seecharakter.
Dank eines massiven Kälteeinbruchs mit Hochdruckgebiet wurde sich im Zwiebelprinzip gekleidet, die Umstände ließen zudem zwei eher zähe Angeltage erwarten.
Dennoch betraten wir am Morgen bestens gelaunt und gekleidet das gut ausgestattete Guiding Boot von Jan Borek, ein richtig schickes Oldschool Tracker Bass-Boat mit Verbrenner und ergänzendem E-Motor mit Ankerfunktion.
Fünf Minuten nach Abfahrt erreichten wir den ersten Spot.
Je nach Lust und Laune der Hechte - denn auf die hatten wir es abgesehen - ist das Fischen in tiefen oder auch sehr flachen Bereichen angesagt. Zu unserer Überraschung waren die Fische nämlich in allen Seeteilen zu finden, egal ob tief oder (sehr!) flach.
Wie üblich fischten wir unsere mitgebrachten standard Hechtköder - und wir wurden von Jan gnadenlos abgekocht.
Dicke Jerks und überdimensonierte Gummifische brachten wesentlich mehr Bisse, unabhängig von der Größe der Hechte.
Apropos Bisse: Diese machten sich etwas rar.
Die spontane, eisige Kälte vernagelte den Hechten die Mäuler - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Attacken fanden teilweise auf Sicht mit geschlossenem (!) Maul statt.
Alle Fische des Tages hingen nur sehr knapp, viele gingen deshalb auch bereits nach kurzem Drill verloren.
Es war wieder einmal äußerst faszinierend, welche Auswirkungen ein Wetterumschwung an Land auf die Tiere im Wasser haben kann.
Aber auch außerhalb des strömungsarmen Flusses gab es viel Leben: Auf den wenigen zurückgelegten Kilometern bekamen wir unter Anderem Bieber, Seidenreiher, diverse Raubvögel, Wild und sogar einen Ming zu Gesicht. Ornithologen hätten sicher Ihre helle Freude an einem solchen Trip.
Dennoch waren wir nicht zum Vögel beobachten, sonder zum Fische fangen in´s Havelland gekommen.
Zum Glück war unser Guide sehr gut über die lokalen Gegebenheiten informiert und wusste die entsprechenden Kniffe, um auf die Beißfaulheit zu reagieren. Am Ende des Tages konnten wir dann doch noch auf eine Handvoll Havel Hechte zurückblicken und waren ob der wirklich gefühlt arktischen Temperaturen sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Die nächste Tour an die Havel ist übrigens für Mai 2020 schon geplant, hier wird es dann auch auf Friedfische gehen.
Wer keinen Fischereischein hat, darf in Brandeburg nach Entrichtung einer Abgabe auch ohne diesen auf Friedfisch angeln.
Angelscheine, selbstgebaute Köder und die besten Tipps und Tricks kriegt ihr direkt bei Fishing Pro Plaue.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Angelurlaub in Brandenburg und wünschen natürlich Petri Heil!