Karpfenangeln am Forellensee? Klappt das?

Forellenteiche sind bei Anglern nach wie vor extrem beliebt.

Neben dicken Salmoniden gibt es hier oft Karpfen, Graser, Welse, Störe und andere Fischarten zu fangen, die gezielt befischt werden können. Bisher hat nach einer kurzen Umfrage allerdings niemand aus der Redaktion einen Karpfenangler am Forellensee gesehen.

Genau das sollte sich heute ändern. Selber versuchen war angesagt!


Unser Ziel des Vormittags: Die Forelleninsel Schmalfeld in Schleswig-Holstein, direkt an der A7.

Der recht flache Teich wurde zunächst einmal zu Fuß umrundet. Nach etwas loten stand fest: Viel Struktur ist nicht zu finden.

Daher fällt die Spotwahl auf eine kleine Bucht, die gerade voll im Wind steht.


Da füttern in kommerziellen Anlagen nicht so gerne gesehen ist, wird lediglich mit einem kleinen PVA-Beutel als Beigabe gefischt.

Als Köder dienen wie so oft fischige Karpfenhans-Boilies, die vorher ordentlich in Meeresfrüchte-Aroma gesoakt wurden.

Am liebsten lasse ich die Köder einen Tag komplett in stark geflavourtem, originalen Seewasser liegen, bis sie schon ganz leicht aufbrechen. Dieser Trick funktioniert gut in überangelten Gewässern, da so ,,alte" Boilies vorgetäuscht werden.

Da die Karpfen nicht so oft befischt werden, lohnt sich oft auch ein Kurzansitz an solchen Gewässern.

Zum Beispiel kann beim Forellenangeln einfach eine Bonusrute auf Karpfen ausgelegt werden.


Bei 5,- EUR Tagespreis für die dritte Rute lohnt sich der Spaß umso mehr! Am Wochenende gibt es hier sogar Sonderbesatz, ab und zu sind immerhin auch Satzkarpfen dabei. Boilies sind zum Glück auch bei Wallern und Stören gern gesehene Leckerlies.

Bei unserem Testfischen holte sich sogar eine stattliche Forelle die Murmel vom Grund.

Kleines persönliches Highlight: Mit dem Auto direkt an den Spot. Bei richtigen Karpfenanglern verpöhnt, aber unter den gegebenen Umständen durchaus praktisch. Die ersten Stunden schwiegen die Bissanzeiger erstmal vor sich hin. Gegen Mittag, kurz vor Feierabend, klingelte es jedoch bei der Rute, die direkt an der Uferkante abgelegt war:


Immerhin: Ein kleiner aber feiner Spiegler hat zugepackt. Da die Angelsession wie angekündigt gegen Mittag schon endete, bliebtes der erste und letzte Fisch des Tages. Sobald es etwas wärmer wird, werden wir an den Spot zurückkehren und hoffentlich noch einen dicken Brocken aus dem Forellenteich ziehen. Solange schlagen wir uns die noch sehr kalten Nächte des Frühlings lieber in den eigenen Betten um die Ohren. Wir sehen uns im Juni!